Der Audiokopierschutz

Wozu diese Seite ?

Mit dieser Seite möchte ich versuchen zu erklären, was es mit dem Kopierschutz auf Musik-CD's auf sich hat, also wie ein Kopierschutz arbeitet, welche Auswirkungen er hat. Da kein Unternehmen die Funktionsweise der eingesetzten Kopierschutzmaßnahmen bekannt gibt, kann ich für die Richtigkeit der Angaben keine Gewähr übernehmen. Es sind nur Ergebnisse meiner persönlichen Erfahrungen und Nachforschungen. Leider funktioniert der Kopierschutz nicht so wie er es soll und ich möchte mit dieser Seite versuchen Licht ins Dunkel zu bringen, um auf Probleme mit dem Kopierschutz hin zu weisen.

An dieser Stelle möchte ich noch klarstellen, das alle Tipps und Angaben nicht dazu dienen, um illegale Raubkopien zu erstellen oder gar die CD's illegal im Internet zu verbreiten.

Was ist erlaubt und was nicht ?

Leider bin ich kein Rechtsexperte und kann daher keine eindeutigen Aussagen machen. Nur soviel: Alle Inhalte von Musik-CD's sind urheberrechtlich geschützt. Das bedeutet, das ohne Zustimmung des Urhebers eine weitere Verbreitung verboten ist. Im §53 UrhG werden jedoch Ausnahmen aufgeführt. Danach ist es erlaubt einzelne Vervielfältigungsstücke für den privaten Gebrauch zu erstellen. Definitionen wieviele Kopien erlaubt sind und inwieweit die Weitergabe erlaubt ist sind nicht enthalten. Die im Zusammenhang mit der Privatkopie genannte Zahl " 7 " beruht auf einem alten nicht höchstrichterlichem Urteil. Die Anzahl ist also im Streitfall Ermessenssache des Richters. Auch mit der Weitergabe von Kopien sieht es ähnlich aus. Das Urheberrecht sagt eindeutig "zum privaten Gebrauch". Allerdings ist auch dieser Begriff nicht genauer definiert, läßt also genug Spielraum für Interpretation. Z.Zt. wird das so interpretiert, daß die private Nutzung auch die unentgeldliche Weitergabe an Leute erlaubt ist, zu denen eine enge persönliche Beziehung besteht. Aber auch hier gilt: Im Streitfall entscheidet ein Richter.
Ein aktuelles Thema ist auch das neue Urhebergesetz, das nach EU-Vorgabe bis Ende 2002 in Kraft treten soll. Das neue Urheberrecht wird von den großen Musikkonzernen gerne zur Panikmache mißbraucht. Aber es ist nicht so, wie es uns die Konzerne Glauben machen wollen. Nach in einem aktuellen Gesetzesentwurf bleibt §53im wesentlichen unverändert (lediglich geänderte Definitionen), die Privatkopie bleibt also weiterhin erlaubt.
Interessant sind die neuen §§95a - 95d:

Achtung: Bei den Angaben handelt es sich nur um einen Gesetzesentwurf, der natürlich noch geändert werden kann. Die Kommentare sind nur meine ganz persönlichen Interpretationen. Letztendlich entscheidet immer ein Richter. Alle Angaben ohne Gewähr !!!

Warum werden Musik-CD's gegen Kopieren geschützt ?

Das Kopieren von CD's ist heutzutage sehr einfach. Dank entsprechender CD-/DVD-Rom-Laufwerken und Brenner geht das Kopieren schnell von Statten. Das Kopieren erfolgt in nur einem Bruchteil der CD-Spiellänge. Zudem ist das Encoden in MP3-Dateien durch die heutigen schnellen Prozessoren in PC's keine Frage der Zeit mehr. Leider wird dabei häufig das gültige deutsche Urheberrecht in großem Maße mißachtet. Kopien werden, z.B. auf Schulhöfen, verkauft oder gar im Internet als MP3-Dateien zum Download bereitgestellt. Das geschieht in so einem großen Rahmen, daß die strafrechtliche Verfolgung kaum ins Gewicht fällt. Daher mußten die Musikkonzerne verständlicherweise "die Notbremse ziehen" und einen Kopierschutz einführen. Das ist soweit auch vollkommen in Ordnung. Wer geht schon arbeiten, ohne Gehalt dafür zu bekommen; wer stellt schon heutzutage etwas her, um es zu verschenken.
In Ordnung ist allerdings nicht, daß durch den Kopierschutz auf Musik-CD's der bestimmungsgemäße Gebrauch beeinträchtigt wird, auf der anderen Seite aber auch das digitale Kopieren mittels PC nicht verhindert wird. Mit anderen Worten: der momentan eingesetzte Kopierschutz taugt nichts, weil er nicht richtig funktioniert. Oft bleibt einem nichts anderes übrig, die CD zu kopieren, um das für teures Geld gekaufte Medium überhaupt anhören zu können.
Der Kopierschutz sollte normalerweise das Kopieren verhindern, verhindert jedoch häufig das Abspielen der CD's. Dadurch werden nicht nur die Raubkopierer bestraft sondern auch die ehrlichen Käufer der CD. Das ist ein Zustand der nicht hingenommen werden kann.
Wie bereits schonmal erwähnt ist der Einsatz von Kopierschutzmaßnahmen durchaus gerechtfertigt, darf aber nicht dazuführen, daß das Abspielen auf dafür vorgesehenen Geräten nicht möglich ist. Der Verbraucher dient z.Zt. als Versuchskaninchen, denn die aktuellen Kopierschutzmaßnahmen sind nicht ausgereift. Die Musikindustrie setzt da auf Reaktionen der Verbraucher, gehen davon aus, daß sich jeder beschwert, der Probleme mit der CD hat. Aus eigener Erfahrung sind die deutschen Verbraucher nicht gerade reklamationsfreudig. Viele kaufen eine CD, die nicht richtig funktioniert und denken sich "kann man sowieso nichts dran ändern" und nehmen die Einschränkung hin. Evtl. wird nochmal eine CD gekauft, die nicht korrekt abspielbar ist. Spätestens dann überlegt sich der deutsche Verbraucher, ob er sich überhaupt noch CD's kaufen soll, wenn die eh nicht richtig abgespielt werden können. Der Verbaucher wird im CD-Kauf also zurückhaltender und versucht auf einem anderen Weg an die Musik zu gelangen, frei nach dem Motto "wozu hat man das Internet".
Die Musikkonzerne bringen sich da selbst auch in die Zwickmühle: Auf der einen Seite wollen die die massenhafte Urheberrechtsverletzungen verhindern, auf der anderen Seite werden durch die fehlerhaften Kopierschutzmaßnahmen die Verbraucher gerade dazu ermutigt.
Auch die Begründungen der Musikkonzerne zum Einsatz von Kopierschutzmaßnahmen sind oft weit hergeholt: Da kommen dann die merkwürdigsten Statistiken zu Tage, die die Anzahl der verkauften CD's mit der Anzahl der verkauften Rohlinge vergleichen. Das man auf einen Rohling noch andere Sachen brennen kann, als nur Musik, bleibt dabei unberücksichtigt. Auch die von den Musikkonzernen bekannt gegebenen Milliardenverluste sind extrem praxisfremd, da die davon ausgehen, dass jede kopierte CD und jeder Titel aus dem Internet gekauft werden würde, wäre die Kopie bzw. der Download nicht möglich. Unberücksichtigt bleiben dabei auch die legalen Privatkopien.
Andere möglichen Ursachen werden dabei meist auch außer Acht gelassen, z.B. die wirtschaftliche Situation in Deutschland oder auch die mangelnde Produktqualität.
Ein weiteres gern genommenes Argument der Großkonzerne: Die Künstler müssen unterstützt werden. Bleibt natürlich die Frage, ob das alles Kunst ist, was die Musikindustrie als solches bezeichnet. Eine Band zu casten und mit einem Riesenmedien aufwand in den Medien bekannt zu machen erkenne ich persönlich nicht als Kunst an, sondern ist schlicht und ergreifend Kommerz, zumal diese gecasteten Interpreten meist nur Coverversionen vortragen. Die Musikkonzerne verlieren m.E. dadurch ihre Glaubwürdigkeit und werden nur noch als geldgierige Unternehmen angesehen. Die Leidtragenden sind dabei die kleinen Plattenlabels und Künstler, die versuchen ihren Erfolg hart zu erarbeiten.
Also wenn schon einen Kopierschutz, dann bitte auch einen der wirklich das digitale Kopieren verhindert, aber auf der anderen Seite die Abspielbarkeit gewährleistet bleibt. Alles dazwischen läßt nur die Fronten verhärten, was zur Folge haben könnte, daß genau das passiert, was der Kopierschutz eigentlich verhindern sollte: Umsatzverluste mit allen Konsequenzen.

Wie funktioniert der Kopierschutz auf Musik-CD's ?

Es gibt verschiedene Mittel und Wege ein Computerlaufwerk am Kopieren von Musik-CD's zu hindern:

Alle diese Möglichkeiten sind von der Grundidee her nicht schlecht um das Kopieren wirksam zu verhindern. Allerdings funktioniert das nur solange, wie zwischen reinen CD-Player und CD-Rom-Laufwerken unterschieden werden kann. In der Praxis sind inzwischen sehr viele Player verbreitet, die die verschiedensten Formate abspielen können. Einige Beispiele sind z.B. DVD-Player, Autoradios die auch MP3-CD's abspielen können, Navigationssysteme und noch viele mehr. Abspielprobleme sind deshalb schon vorprogrammiert.

Die verschiedenen Varianten des Audio-Kopierschutzes

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die das Kopieren von CD's verhindern sollen. Man kann genrell nicht sagen, wie wirksam ein Kopierschutz ist. Es kommt dabei primär auf das verwendete CD-Laufwerk an. Auch kann es je nach Abspielgerät zu Problemen bei der Wiedergabe kommen.
Die in Deutschland verbreiteten Kopierschutzvarianten:

Neben den in Deutschland verbreiteten Schutztechniken sind in den USA weitere Techniken im Einsatz. Allerdings gibt es da kaum praktische Erfahrungen.

Alle Kopierschutzvarianten können lediglich die digitale Kopie verhindern. Eine analoge Kopie ist immer möglich, sofern der CD-Player die CD auch abspielen kann.

Alle Angaben ohne Gewähr. Alle Angaben beruhen auf eigenen Erfahrungen und Recherchen. Da kein Kopierschutzentwickler Details herausgibt, ist eine detailierte Erklärung der Funktionsweise nicht möglich.

Die Musikindustrie zum Thema Audiokopierschutz

Einige Plattenfirmen haben auch eine FAQ zum Thema Kopierschutz erstellt:

Identifizierung des Kopierschutzes

Das Identifizieren eines Kopierschutz ist nicht nur sinnvoll, wenn man vorhat, die CD zu kopieren. Auch kann das vor dem Kauf von CD's bewahren, die auf den vorhandenen CD-Player nicht abgespielt werden können. Zwar gibt es Programme, wie z.B. Clony XXL oder TCCD-Scout, die einen Kopierschutz erkennen sollen, allerdings arbeiten die bei Audio-CD's unzuverlässig. Es ist immer davon abhängig, wie das PC-Laufwerk die CD erkennt.
Auf jeder CD ist im inneren Ring der CD das Presswerk gedruckt. So kann recht zuverlässig erkannt werden, mit welchem Kopierschutz die CD kopiergeschützt ist. Ob eine CD überhaupt kopiergeschützt ist, ist in der Regel auf dem Cover aufgedruckt. In Klammern stehen die Vertriebe, die CD's durch das entsprechende Presswerk herstellen lassen:

Wenn auf dem Innenring die o.g. Angaben stehen, deutet das nicht auf einen Kopierschutz hin, nur wenn die CD kopiergeschützt ist, ist das ein Anhaltspunkt um welchen Kopierschutz es sich handelt.
Auch wenn eine CD einen deutlich sichtbaren Ring aufweist, ist das kein eindeutiger Hinweis darauf, daß die CD kopiergeschützt ist. Solche Ringe sind immer vorhanden, wenn sich auf der CD z.B. noch Bonusmaterial zur Verwendung auf dem PC befindet, wie z.B. Videoclips. CD's aus dem Hause Warner-Music haben i.d.R. immer so einen Ring, der Grund dafür ist mir leider unbekannt, aber es hat nichts mit einem Kopierschutz zu tun. Ich besitze eine CD aus dem Jahre 1984, die aus dem Hause Warner-Music stammt. Diese CD trägt auch solch einen sichtbaren Ring. An einen Kopierschutz wurde zu dieser Zeit noch gar nicht gedacht.

Kopieren von kopiergeschützten Audio-CD's

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Empfehlenswerte Software zum Einlesen kopiergeschützter Audio-CD's

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Welcher Brenner kann kopiergeschützte Audio-CD's brennen ?

Für das Brennen von kopiergeschützten Audio-CD's werden keine besonderen Ansprüche an den Brenner gestellt. Jeder Brenner kann also kopiergeschützte Audio-CD's brennen.
Das Problem liegt vielmehr beim Einlesen der CD. Audio-Kopierschutz und Daten-Kopierschutz unterscheiden sich grundlegend. Ein Audio-Kopierschutz versucht schon das Erkennen der eingelegten Audio-CD zu verhindern. Wäre das auch beim Daten-Kopierschutz so, könnte man logischerweise die CD nicht mehr verwenden.
Merke: Nicht das Brennen ist das Problem, sondern das Einlesen.

Besonderheit bei Plextor-Brenner

Jedem Plextor-Brenner liegen die PlexTools bei (Update auf aktuelle Version hier) ...

... weitere Erläuterungen zu den PlexTools in Bezug von kopiergeschützten Musik-CDs könnte gegen geltende Gesetze verstossen ...

Was kann man machen, wenn kein Laufwerk die kopiergeschützte CD einlesen kann ?

Sollte kein Kopieren möglich sein, gibt es immer noch einen Ausweg:
Den CD-Player, der die kopiergeschützte CD abspielen kann, an den PC anschliessen und mit dem PC aufnehmen (Software z.B. Feurio). Die Qualität hängt jedoch von der verwendeten Soundkarte ab. Am besten geeignet sind Sound-/Audio-Karte mit einem S/P-DIF-Eingang, der nicht resamplet und das Copy-Bit ignoriert. Mehr zu dem Thema im Brennmeister-Forum im Thread "Aufnehmen mit Sound- / Audiokarten" (Forum exisitert inzwischen leider nicht mehr).

Welche CD's sind mit welchem Kopierschutz geschützt ?

Auf der Internetseite der Computerzeitschrift ct' gibt es ein CD-Register, wo nach kopiergeschützten CDs gesucht werden kann. Diese Datenbank erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und die Angaben müssen nicht immer korrekt sein.

Wenn es mal Probleme mit kopiergeschützten Audio-CD's geben sollte ...

Leider kommt es immer wieder vor, dasß eine kopiergschützte Musik-CD nicht abgespielt werden kann. In solchen Fällen ist der Händler verpflichtet, die CD entweder umzutauschen (allerdings gibt es in nur sehr seltenen Fällen die CD auch ohne Kopierschutz) oder die CD zurück zu nehmen und den Kaufbetrag zu erstatten. Dann muszlig; man allerdings auf die Werke des entsprechenden Künstlers verzichten.
Allerdings funktionieren die Kopierschutztechniken nicht immer, sodaß u.U. eine Kopie der CD möglich ist. Wird die CD vom verwendeten Laufwerk erkannt und kann mit dem favorisierten Brennprogramm eingelesen werden, verstöszlig;t das nicht gegen das geltende Urhebergesetz. In einem solchen Fall gilt die Kopierschutztechnik als unwirksam.
Eine legale Möglichkeit funktioniert immer: CD-Player, der die CD abspielen kann, an den PC anschliessen und aufnehmen. Die Aufnahme kann dann so bearbeitet wenn wie eine gerippte CD, also auch Umwandlung in MP3.
Natürlich muß der verwendete CD-Player die CD auch abspielen können.

Wie kann ich vor dem Kauf sicherstellen, daß die CD auf meinem CD-Player abgespielt werden kann ?

Eine 100%ige Sicherheit hat man leider nicht (außer man nimmt vor dem Kauf einer CD den CD-Player mit). Eine Audio-CD wurde seinerzeit von Philips und Sony im sog. Redbook standartisiert. Nach diesem Standart richten sich natülich auch die Hersteller von CD-Player. In diesem Standart ist ein Einsatz von Kopierschutzmaßnahmen nicht vorgesehen. Einige erhältliche kopiergeschützte Audio-CD's widersprechen diesem Standart und sind aus dem Grunde strenggenommen gar keine CD's. Durch die Manipulationen auf kopiergeschützten CD's sind Abspielprobleme also vorprogrammiert. Leider ist auf den verschiedenen Audio-CD's auch nicht erkennbar, um welchen Kopierschutz es sich handelt. Ein Anhaltspunkt ist jedoch der CD-Hersteller. Allerdings kann man, da die verschiedenen Kopierschutzmaßnahmen ständig weiterentwickelt werden, auch da nicht 100%ig sicher sein.

Gibt es Alternativen zum CD-Kauf ?

Wenn man unbedingt einen bestimmten Titel besitzen möchte, muß nicht unbedingt eine CD gekauft werden, die u.U. nicht auf dem CD-Player abspielbar ist. Es gibt auch noch andere legale Möglichkeiten. Viele Titel erscheinen auch auf "der guten alten" Schallplatte. Bei diesem Medium ist es überhaupt nicht möglich einen Kopierschutz einzusetzen, ist also mit jedem Schallplattenspieler abspielbar. Nachteil: man benötigt einen Plattenspieler. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Titel vom Radio oder Fernsehen aufzunehmen. Einfach an den PC anschliessen, die gewünschten Sendungen aufnehmen, nachbearbeiten und auf CD brennen.
Ein empfehlenswertes Programm dafür ist z.B. Feurio. Mit diesem Programm ist eine timergesteuerte Aufnahme möglich. Auch eine festplattenplatzschonende Aufnahme direkt in MP3 ist damit möglich.
Es gibt zwar dank Internet noch andere Möglichkeiten, da aber gem. dem gültigen Urhebergesetz die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material ohne Zustimmung des Urhebers verboten ist, gehe ich nicht näher auf dieses Thema ein.